Mittwoch, 9. April 2008

07. April 2008 Frau Doktor macht Visite

Also da fliege ich doch mal eben von Berlin nach Birmingham um nach den beiden jungen Heißspornen bei Mercedes zu sehen. Und was soll ich sagen? Nichts war zu sehen! Keiner da! Entweder arbeiten oder schlafen und dazwischen Erschöpfung. Na und wenn dann wirklich mal Zeit war - Wochenende- war shoppen im Pflanzenmarkt und Gartenarbeit angesagt. Na, da habe ich mich ja ganz schnell an den Strand davon gemacht. Da war dann wieder Erholung ohne Ende angesagt. Auch nicht richtig! Also wieder zurück. Und was gab`s? Home Depot! Jetzt reicht es. Ich fliege einfach wieder nach Hause. Da geht dann die Schinderei weiter. That`s life!

Na, jetzt mal ganz im Ernst. Also hier war es ganz doll schön. Ich hatte ganz viel Zeit für mich. Hatte eine ganze Woche Sonne und Meer am Gulf Shores. Und dazwischen reichlich Gelegenheit meinen Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen, was wären kochen, backen, Salate machen, lesen, Klavier spielen. Und ganz wichtig Gartenplanung und Pflanzenkauf. Das Schöne war, dass ich aussuchen und planen konnte und meine Gastgeber hatten den Teil mit dem Bezahlen und Einpflanzen. An und für sich würde ich auch gerne pflanzen, aber hier geht das nur mit der Spitzhacke!!! Wie abgefahren ist das denn?! Aber mal ganz im Ernst; hier muss man wirklich mit der Spitzhacke Löcher in die Erde hacken um ein Pflanze einzusetzen. Dabei ist der Boden aber dank seines hohen Lehmanteils unwahrscheinlich fruchtbar. Hier blüht und wächst alles , das ist einfach unbeschreiblich. Viele Pflanzen habe ich auch in meinem Garten zu Hause. Aber gegen die Exemplare in Alabama sind das geradezu mickerige Pflanzen. Jedenfalls haben meine beiden freundlichen Gastgeber jetzt eine kleinen deutlich grüneren Garten und hoffentlich ein nicht zu großes Loch im Portemonaie. Aber nun bekommt Sandi ja alle ihre Überstunden bezahlt und da wird sich das Loch sicher schnell wieder füllen.






Das Werk habe ich mir auch angesehen. Die Führung war sehr interessant. Dort ist es so sauber, dass man vom Fußboden essen kann. Und ich habe alle die schönen Einzelteile von Mathias` heißgeliebter R-Klasse vor und nach der Montage gesehen. War schon wirklich toll. Ansonsten habe ich festgestellt, dass ich mit meinem großen Auto (S-max) hier voll im Trend liege. In meinem Urlaubsdomizil reiste ein über 70 Jahre altes Ehepaar mit einem großen Chrysler Voyager an. Mit meinem kleinen Mietwagen (Ford Fusion) kam ich mir zwischen all den großen Ami-Trucks , Pick ups und SUVs ganz schön mickerig vor. Noch eine für mich beeindruckende Tatsache : In diesem Land kann man wirklich nur in abgesteckten Distrikten zu Fuß gehen. Hier gibt es nicht mal Fußwege. Aber mit dem Auto kommt man überall hin. Nur mal eben zu Fuß zum Kaufmann um die Ecke kann man gar nicht gehen.
Die Menschen sind hier alle sehr freundlich. Selbst am Strand im Bikini wurden man von jedem Spaziergänger freundlich gegrüßt. Schnell gab es einen freundlichen Kommentar zur Farbe des T-Shirts, zum Wetter oder irgendein Joke. In jedem Supermarket, in jedem Shoppingcenter, an der Tankstelle gab es mindestens drei freundliche private Sätze. Schön, dass könnte man gut in Germany einführen. Also nochmal ein riesiges Dankeschön an meine fleißigen und oft sehr müden Gastgeber, die sich trotz all der vielen Arbeit immer viel Mühe gegeben haben, auch noch für mich Zeit zu finden. Und die wenige Zeit haben wir immer in lustiger und froher Stimmung verbracht. Ein großes Dankeschön!!! Wenn ihr Beide es allen Gästen so gemütlich macht, kommen wir sicher alle immer wieder. Good by, America bis demnächst.
Uschi

Sonntag, 9. März 2008

7.3.2007 Memphis

Am Freitag früh sind Sveni, Moni und ich nach Memphis gefahren. Irgendwie war es morgens ganz schön frisch. Nachdem es am Donnerstag noch 20-25 Grad waren ein echter Wetterumschwung. Aber na ja, war ja auch erst morgens, gute Chancen, daß es noch wärmer wird. Pustekuchen. Als wir in Memphis ankamen, fing es an zu schneien. Ja, jenau, rüschte jehört. Schnee in Memphis. What the hack!
Also haben wir uns erst mal ins Cafe 61 verkrümelt und haben lecker gegessen und schon mal den Abend mit einem Bierchen eingeläutet.



Danach sind wir dann in die berühmte Beale Street gegangen, die Blues Bar Straße von Memphis und haben im BBKing's zu Pommes und Hushpuppies (Maisbällchen) super klasse Life Musik gehört und Jung und Alt beim Tanzen zugeschaut.





Am Samstag früh sind wir nach Graceland gefahren, ein Muß in Memphis. Auf der 1,5 stündigen Tour durch Elvis' A Presley's Heim haben wir alles über den King erfahren, was man so wissen muß. Das ist schon echt krass Elvis Haus von innen zu sehen (sein Untergeschoss mit Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Jungle Zimmer, Keller, Garten und sein Grab). Dort erfuhren wir auch, daß das A in Elvis A Presley nicht für Andreas, sondern für Aaron steht. Andreas fanden wir aber irgendwie lustiger. Jetzt haben wir also auch dem Andi sein Haus gesehen. Nach nem schönen Mittag Essen ging's dann wieder nach Hause, von Tennesse, über das ausgestorbene Mississippi, ins vergleichsweise grüne, hügeliger, lebendige Alabama. Hier war's dann auch schon wieder viel wärmer. 12 Stunden später waren es wieder 15-20 Grad. Welcome to Tornado Season.



1.3.2008 Horse Back Riding

Irgendwie sind die letzten 2 Wochen wie im Winde verflogen. Sveni ist ganz pünktlich angekommen und ich habe ihn natürlich vom Flughafen abgeholt und ihn mit Welcome Home Luftballons zu Hause begrüßt. Den Rest der Woche mußte ich noch arbeiten und Sven hat mich abends bekocht oder wir sind essen gegangen. Sehr schön. Könnte mich dran gewöhnen, aber Sveni muß ja bald arbeiten gehen.

Am 29.2., pünktlich zum Wochenende, ist Moni angekommen und ins Sonnenblumenzimmer eingezogen. Wir haben uns eine schöne, entspannte Zeit gemacht und ich hatte sogar am Montag und Freitag frei. In der Woche wurde ich wieder mit Abendessen a la Sveni und Moni verwöhnt. Vielen Dank an die Chefköche. Echt genial.

Am 1. Wochenende sind wir in den Oak Mountain State Park gegangen. Das Wetter war sehr genial, um die 25 Grad, strahlend blauer Himmel und Moni konnte es kaum fassen, dass es Anfang März ist. Im Park haben wir zunächst eine kleine Tierfarm besucht. Moni wollte gar nicht mehr weg und meinte, wir sollten sie abends wieder abholen. Die kleenen Esel, Ziegen, Schaafe, Shetland Ponies und ein verrückter Hahn waren aber auch zu süß!!! Danach sind wir ein wenig wandern gegangen. Der Park ist echt super schön. Das ist auch für mich echt wie Urlaub, obwohl es nur 20 Minuten vom Haus entfernt ist.



Am Sonntag sind Moni und ich Reiten gegangen. Das war soooo schön. Nur wir beide und unsere Tour Guidine sind 90 Minuten durch die Birminghamer Wälder getrottet, auf Bugger und Angel. Die waren echt lieb. Gut, Angel (Moni's Pferdchen) wollte irgendwann nicht mehr und ist einfach umgedreht. Da half auch das 'Wow Angel' der Gruppenleiterin nicht. Moni saß da seelenruhig auf Angel und irgendwann ließ sich Angel dann doch überreden und kam wieder mit in die gewünschte Richtung. Wir fanden es beide super schön. Haben uns wie in der Marlborough Werbung gefühlt. Bloß ohne Gallop und Zigaretten.

Montag, 25. Februar 2008

25.2.2008 Yippie

Yippppppppie, bin schon supi aufgeregt und kann es kaum noch abwarten. War gestern in einer Babtisten Kirche, nachmittags mit dem Track Club laufen und habe allen erzählt, daß Sveni kommt. War heute abend dann noch mit meiner Nachbarin Ashley essen und habe sie die ganze Zeit zugetextet. Bin voller Vorfreude.
Werde morgen erst mal meine Kollegen den ganzen Tag verrückt machen, so daß die mich am liebsten frühzeitig nach Hause schicken wollen ("Sandra, go home, we can't stand you", Zitat Jim, beim letzten Sveni-Besuch) und dann ist es endlich so weit.
Um 17:07 werde ich mal wieder pünktlich am Flughafen stehen und diesmal muß ich Sveni nicht wieder zurück bringen. Juchhuh! Ich kann es kaum glauben, daß wir es endlich geschafft haben.
Freu mich mega mäßig auf dich, Neni!!!
Bis gleich, in unserem Sweet home Alabama.

P.S.: Danke an alle, die mich in den letzten Wochen ertragen haben und die ganzen 8 Monate an uns gedacht haben und mit uns gefiebert haben!

Donnerstag, 21. Februar 2008

20.02.2008 - Sven's Abschied

Guten Tag allerseits! Ich habe zwar schon des öfteren als Ghostwriter mal einen Beitrag schreiben dürfen. Aber heute mach ich das zum ersten Mal unter meinem eigenen Künstlernamen. 

Jetzt ist es endlich bald so weit. Im Grunde könnte man sagen, ich sitze bereits auf gepackten Koffern, denn pünktlich (so hoffe ich wenigstens) am 26.2. um 07.05 Uhr werde ich noch mal einen letzten Blick auf Berlin aus der Vogelperspektive erhaschen und dann geht es ab nach Sweet Home Alabama.

Ich freue mich schon sehr - natürlich hauptsächlich wegen Sandi. Schön finde ich aber auch, dass dort weder Bilder oder Regale noch sonst irgendwas wartet, um an die Wand geschraubt zu werden. Auch durfte ich die "aufregende" Zeit der endlosen Streifzüge durch Möbel- und Einrichtungshäuser verpassen. Ich muss einfach nur ankommen und mich wohlfühlen. Was will man mehr.

Die vergangenen Tage habe ich hauptsächlich dazu genutzt, um mich von Familie und Freunden zu verabschieden. Ganz besonders werden mir dabei die rauschenden Abschiedsfeierlichkeiten bei Jamba im Kopf bleiben. Zumindestens ist mir der pochende Schmerz vom nächsten Tag noch sehr präsent. Die Abschlussparty war aber wirklich super! Vielen Dank nochmals an Euch alle. Ich habe mich sehr über die Abschiedsgeschenke gefreut. Der Kuschel-Song vom Schnuffelhasen wird auf jeden Fall bei der nächsten BBQ Party gespielt. Das wird riesig! 

Hier gibt es noch ein paar Schnappschüsse von der Party.












Donnerstag, 14. Februar 2008

14.2.2008 Pictures

Hier noch einen Link zu den Marathon Staffel Fotos.
Muesste eigentlich funktionieren.
http://www.brightroom.com/view_user_photo.asp?EVENTID=30918&ID=46377031&FROM=photos&BIB=5041

Dienstag, 12. Februar 2008

10.2.2008 Mercedes Marathon

Nach längerer Zeit mal wieder ein Eintrag von mir aus dem schönen Birmingham, Alabama.

Irgendwie hat sich der Arbeitsalltag eingeschlichen und seit dem neuen Jahr verbringe ich viel Zeit im Werk. Zwischendurch war ich im Januar für eine Woche in Stuttgart und durfte das Größte aller großen Werke Sindelfingen und einen kleinen Teil seiner Controlling und Planermannschaft kennenlernen. An dem Wochenende bin ich kurz in Berlin vorbeitgehuscht. Aber leider war die Zeit echt zu kurz, um alle zu sehen. Ich versuche im Mai für eine Woche frei zu kriegen und dann in NRW und Berlin Urlaub zu machen. Aber da so "große" Urlaube für eine Woche eine Herausforderung darstellen, ist das noch sehr waage.

Neben der Arbeit hab ich mich auf die Mercedes Staffel vorbereitet. Ähnlich wie in Berlin in den letzten Jahren, haben wir zu fünft eine Staffel gebildet, allerdings über einen ganzen Marathon. Mein Teilstück waren die bereits erwähnten, ekeligen 12km.

Am Sonntag morgen sind wir also um 5 Uhr aufgestanden (2 Kollegen aus Tuscaloosa haben im Sonnenblumenzimmer geschlafen) und sind nach Downtown zum Startpunkt gefahren. Draußen war es kalt und dunkel und so richtig Lust auf laufen hatte ich nicht. Aber das mußte ich auch nicht, vor mir sind ja meine 4 anderen Teamkollegen 18,5 Meilen gelaufen.

Um 7 hat unser Mercedes Produktionsleiter Oberflaeche und Rohbau den Start Schuss gegeben. Also hatte ich noch Zeit bis 9:40. Mit den anderen 7,5 Meilen-Läufern, quasi meinen Gegnern, habe ich dann noch etwas im Mercedes Zelt gewartet und um 8:30 wurden wir dann mit einem Shuttle zu unserem Checkpoint, also dem 18.5 Meilen-Punkt, gefahren, bei dem ich dann auf meine Vorläuferin Peggy gewartet habe. Da es ab 9:00 dann schöne ca. 25 Grad Celsius waren und der Himmel ohne Wölkchen strahlte, haben wir in der Sonne gequatscht und ich habe mich mit Powerriegeln und Gatorate gestärkt.

Ich hatte damit gerechnet, daß ich mindestens 3 Stunden warten muß, aber irgendwie war mein Team super schnell und als ich gerade das 3. Mal vom Dixie Klo kam ("I just wanna make sure I don't need to pee while I'm running"), kam Peggy auch schon angewetzt und schrie. Und dann gings los. Die Strecke war wirklich schön, es ging durch eine Wohngegend, und überall standen Leute, die einen angefeuert haben "Bring it home, honey", "Way to go, sweetie", "good job", "you're looking good, girl". Bei letzterm wurde mir klar, dass die Jungs und Mädels ganz gemeine Lügner sind, denn als ich einen ca. 1 Meile langen Berg rauf humpelte, hatte ich das Gefühl gleich zusammenzubrechen. Von gutem Aussehen kann da keine Rede sein...

Nach ziemlich genau einer Stunde kam ich dann im Ziel an. Dafür hat sich das Warten gelohnt, denn durchs Ziel zu rennen ist schon cool. An dieser Stelle muß ich nochmal ein "Hut ab" für alle Nichtstaffel sondern Ganz-Marathonläufer einräumen (es gab nur ein paar Staffeln, der Rest waren Einzelläufer). Ich fand die 12 km schon hart, aber 26 Meilen ist echt der Hammer. Nachdem ich jetzt einmal die 7,5 gelaufen bin und mich damit für die Staffel qualifiziert habe, darf ich nächstes Jahr ein kürzeres Teilstück übernehmen. Thank you so much!

Fotos werden mir wohl noch zugeschickt. Stelle ich ein, sobald ich sie habe. Laut meiner Kollegin Lytheda war ich wohl auch im Amifernsehen, laufend und ein Wasser ablehnend. Nachdem ich zuvor versucht hatte beim Laufen zu trinken, das gesamte Wasser dabei über meine Kleidung verschüttet hatte und mir von einem Zuschauer anhören mußte "You need to drink that stuff, honey, instead of pouring it away", hatte ich mich dafür entschieden die Becher dankend abzulehnen.