Eigentlich hatten wir vor, im Oktober zu heiraten – ja genau zu heiraten. Aber dann vor zwei Wochen haben wir uns gefragt, warum nicht schon jetzt. Also haben wir uns auf die Suche in die virtuelle Welt begeben. Nachdem wir dort den Christopher Place gefunden hatten, war es klar: Hier wollen wir heiraten. Und genau deshalb sind wir hier.
Und weil das ein besonderer Tag ist, wollen wir mal ganz von vorne anfangen. Um 8:00 hat der Wecker geschellt. Um 8:32 gab es ein fantastisches Frühstück. Es gab Obst,
Extreme Brown Sugar Cookies und Egg-Muffin mit Rosinen Toast in einem feudal hergerichteten Frühstücksraum.

Danach sind wir zum Courthouse gefahren, um unsere Wedding License zu erwerben. Denn wir wissen ja, in den USA geht nichts ohne License. Da standen wir nun im Newporter Courthouse zwischen den Farmern und Farmerinnen, die sich entweder für ihren Führerschein oder dessen Verlängerung bewarben. In der Zwischenzeit tat sich bei der netten Janice in Svens Fall die Frage auf, ob eine Hochzeit ohne Social Security Card und amerikanischen Führerschein überhaupt möglich sei. Nach kurzem Innehalten wurde dies jedoch zu unserer Freude für ok befunden.

Mit der Wedding License in der Tasche ging es wieder zurück zum Christopher Place. Dort genossen wir den schönen Tag auf der Veranda. Um 13:30 hatten wir einen Friseurtermin für Sandra (alias die Braut). Als wir dort ankamen, hat uns die nette Dame daraufhin gewiesen, dass wir eine Stunde zu spät waren. In diesem Zusammenhang bemerkten wir erstmalig, dass Ost-Tennessee in einer anderen Zeitzone liegt. Wir rekapitulieren: Aufgestanden waren wir also um 9:00, Frühstück gab es um 9:32 und Courthouse war wieder Erwarten um ...

Nachdem wir der Friseurin nun glaubhaft versichern konnten, dass Sandra keine Run-away Bride (Braut, die sich nicht traut) ist und wir nicht vorhatten, die Hochzeit abzusagen, konnte es losgehen. Nach nur 20 Minuten, in denen sich die beiden Friseur Damen köstlich darüber amüsiert hatten, dass wir bereits 8,5 Jahre zusammen sind und 6 Jahre zusammen wohnen, ohne verheiratet zu sein, war Sandras Schopf heiratsbereit.
Wieder zurück im Christopher Place haben wir uns nach allen Regeln der Kunst gestyled, geschminkt und aufgetufft. Zu unserer großen Freude haben wir einen großen wunderschönen Strauß Blumen von unserer lieben Klabauff-Familie bekommen. Super schön. Vielen Dank!

Nun konnte es losgehen. In der Eingangshalle hat uns der super-herzliche Reverend Adam Sanders empfangen. Wir durften uns im Garten unseren Hochzeitsplatz aussuchen. Und dann wurde es ernst ... aber richtig schön. Wir können uns keine schönere Zeremonie vorstellen. Die Sonne hat gestrahlt, der Reverend hat eine feierliche, rührende Trauung vorgenommen und uns ein paar persönliche Worte mit auf den Weg gegeben. Danach haben wir zu Johnny Cashs „A thing called love“ auf der Wiese getanzt.
Anschließend haben wir Hochzeitsfotos im Garten und im Haus machen lassen und haben unseren Wedding Cake angeschnitten. Danach haben wir ein 4-gängiges Candle-light Dinner genossen und haben den Abend später bei Schoko-Erdbeeren und Sekt ausklingen lassen ...





Schöner hätten wir uns unseren Hochzeitstag nicht vorstellen können! Jetzt sind wir also eine richtige Familie! Familie Sandra und Sven Klabunde! Hach, ist das schön!